Ursprungsland:
U.S.A.
Allgemeines
Erscheinungsbild
Als
Meister an Land wie im Wasser wurde der Chesapeake-Bay-Retriever für die
Wasserjagd entwickelt, um den widrigsten Witterungs- und Wasserbedingungen
standzuhalten, oft auch das Eis zu durchbrechen und anstrengende Apporte
auszuführen. Häufig muss der Chesapeake während der Arbeit dem Wind und
den Gezeiten entgegentreten sowie langes Schwimmen in kaltem Wasser
aushalten. Die Rassecharakteristika sind spezifisch darauf zugeschnitten,
dem Chesapeake zu ermöglichen, mit Leichtigkeit, Effizienz und Ausdauer
zu arbeiten. Der Kopf des Chesapeake besitzt einen breiten, runden Schädel
mit einem mittleren Stop. Die Kiefer sollten lang und kräftig genug sein,
um große Vögel mit leichtem, sanften Griff zu tragen. Das Haarkleid
besteht aus einem harten, gewellten Deckhaar und einer dichten, feinen,
wolligen Unterwolle, welche viel Fett enthält und für die eisigen, rauen
Witterungsbedingungen, in denen der Chesapeake oft arbeitet, ideal ist.
Vom Körperbau her ist der Chesapeake ein starker, ausgewogener, kräftig
gebauter Hund von mittlerer Größe und mittlerer Körper- sowie Lauflänge,
tief und breit in der Brust, die Schulter für die volle Freiheit der
Bewegung gebaut und mit keinerlei Neigung zu Schwäche in irgendeinem
Merkmal, insbesondere in der Hinterhand. Die Kraft sollte allerdings nicht
auf Kosten der Beweglichkeit oder Ausdauer gehen. Größe und Substanz
sollten nicht übermäßig sein, da es sich um einen Arbeitsretriever von
aktiver Natur handelt.
Typische
Merkmale sind das Auge, welches sehr klar, gelblich oder bernsteinfarben
ist, die Hinterhand, die eine Spur höher ist als die Schultern, sowie das
sich nur an Schultern, Hals, Rücken und Lenden leicht wellende Deckhaar
mit der dichten Unterwolle.
Der
Chesapeake wird wegen seines aufgeweckten und fröhlichen Wesens geschätzt,
wegen seiner Intelligenz, seines ruhigen situationsgerechten Verhaltens
und seiner anhänglichen, beschützerischen Natur. Übermäßige Scheu
oder übermäßig aggressive Neigungen sind nicht erwünscht in der Rasse,
weder als Jagdgebrauchs- noch als Familienhund.
Ausschließende
Fehler: Hunde, welche in den Rassemerkmalen Mängel aufweisen, sollten
ausgeschlossen werden.
Größe
Rüden sollten 58 - 66 cm messen, Hündinnen 53 - 61 cm. Übergroße oder
zu kleine Hunde sind streng zu bestrafen.
Proportionen
Die Höhe vom oberen Schulterblattrand bis zum Boden sollte etwas weniger
messen als die Körperlänge von der Brustbeinlänge bis zum Sitzhöcker.
Die Tiefe der Brust sollte wenigstens bis zum Ellenbogen reichen.
Gewicht
Rüden sollten von 29,5 - 36,5 kg wiegen, Hündinnen von 25 - 32 kg.
Kopf
Der Chesapeake-Bay-Retriever sollte einen intelligenten Ausdruck haben.
Augen
Die Augen sind von mittlerer Größe, sehr hell, gelblich oder
bernsteinfarben und weit auseinanderliegend.
Ohren
Die Ohren sind klein, hoch am Kopf angesetzt, lose hängend und von
mittlerer Dicke.
Schädel
Der Schädel ist breit und rund mit mittlerem Stop.
Nasenrücken
Der Nasenrücken ist mittelkurz. Der Fang ist etwa gleich lang wie der Schädel,
sich verjüngend, zugespitzt, aber nicht spitz.
Lefzen
Sie sind schmal, nicht lose hängend.
Gebiss
Schere wird vorgezogen, aber Zange ist annehmbar. Ausschließende Fehler:
Sowohl Vor- als auch Rückbiss sind auszuschließen.
Hals
Er sollte von mittlere Länge sein, von starker, muskulöser Erscheinung,
gegen die Schulterpartie schmaler werdend.
Oberlinie
Sie sollte zeigen, dass die Hinterhand genauso hoch oder sogar eine Spur höher
ist als die Schultern.
Rücken
Er sollte kurz, kompakt und kraftvoll sein.
Brust
Sie sollte stark, tief und breit sein. Rippenwölbung rund und tief.
Rumpf
Er ist von mittlerer Länge, weder klobig noch karpfenartig aufgezogen,
sondern von unten eher hohl aussehend, da die Flanken gut aufgezogen sein
müssen.
Rute
Von mittlerer Länge, mittelschwer am Ansatz. Die Rute sollte gerade oder
leicht gebogen sein und sollte weder über den Rücken rollen noch einen
seitlichen Knick aufweisen.
Vorderhand
Es sollte keinerlei Neigung zu Schwäche der Vorderhand geben.
Schultern
Sie sollten schräg anliegen, mit voller Aktionsfreiheit, viel Kraft und
ohne Bewegungseinschränkung.
Läufe
Sie sollten von mittlerer Länge sein, gerade, mit guten Knochen und guter
Bemuskelung.
Vordermittelfuß
Leicht schräg gestellt und von mittlerer Länge. Die Vorderläufe sollten
von vorne und hinten gesehen gerade erscheinen. Wolfskrallen an den
Vorderläufen können entfernt werden. Die Hasenpfoten mit guten Schwimmhäuten
sollten von guter Größe sein mit wohlgerundeten, enganliegenden Zehen.
Hinterhand
Eine gute Hinterhand ist wichtig. Sie sollte genauso viel Kraft haben wie
die Vorderhand. Die Hinterhand sollte keine Anzeichen von Schwäche
aufweisen. Die Hinterhand sollte besonders kraftvoll sein, um die
Antriebskraft beim Schwimmen zu liefern. Die Läufe sollten von mittlerer
Länge sein und gerade, mit guten Knochen und guter Bemuskelung. Die
Hinterläufe sollten von vorne und hinten gesehen gerade erscheinen.
Wolfskrallen, falls vorhanden, müssen von den Hinterläufen entfernt
werden. Ausschließende Fehler: Wolfskrallen an den Hinterläufen sind ein
Ausschlussgrund.
Haar
Das Haar sollte dicht und kurz sein, nirgendwo länger als 4 cm, mit
dichter, feiner, wolliger Unterwolle. Das Haar an Gesicht und Läufen
sollte sehr kurz und schlicht sein, mit einer Tendenz, sich nur über
Schultern, Hals, Rücken und Lenden zu wellen. Mäßige Befederung an
Hinterhand und Rute ist zulässig. Die Beschaffenheit des Haarkleides
eines Chesapeakes ist sehr wichtig, da der Chesapeake zur Jagd unter allen
Arten von widrigen Witterungsbedingungen verwendet wird; oft arbeitet er
auch in Schnee und Eis. Das Fett des harten Deckhaares und die wollige
Unterwolle sind von ausgesprochenem Wert, um zu verhindern, dass das kalte
Wasser auf die Haut des Chesapeake vordringt, und es hilft beim schnellen
Trocknen. Das Haar des Chesapeakes sollte das Wasser abstoßen wie
Entengefieder. Wenn ein Chesapeake das Wasser verlässt und sich schüttelt,
sollte das Haarkleid überhaupt kein Wasser mehr zurückhalten, sondern
nur noch feucht sein.
Ausschließende Fehler: Ein Haarkleid, welches die Tendenz hat, sich über
den ganzen Körper zu locken, muss ausgeschlossen werden. Befederung von Läufen
und Rute von über 4,5 cm Länge muss ausgeschlossen werden.
Farbe
Die Farbe des Chesapeake-Bay-Retrievers muss so nahe wie möglich seiner
Arbeitsumgebung entsprechen. Jede Farbe von Braun, Binse oder totem Gras
ist annehmbar. Einfarbige Chesapeakes werden vorgezogen. Eine Farbe darf
der anderen nicht vorgezogen werden. Ein weißen Fleck an der Brust, am
Bauch, an den Zehen oder hinter den Pfoten (unmittelbar über dem großen
Ballen) ist zulässig, aber je kleiner der Fleck, desto besser; eine
durchgehende Färbung wird vorgezogen. Farbe und Beschaffenheit des Haares
müssen beim Richten volle Beachtung erfahren. "Ehrenwerte"
Narben sollten nicht bestraft werden.
Ausschließende Fehler: Schwarze Farbe; Weiß an irgendeinem Körperteil
außer der Brust, Bauch, Zehen oder hinter den Pfoten muss ausgeschlossen
werden.
Gangwerk
Das Gangwerk sollte ebenmäßig, frei und mühelos sein und den Eindruck
von großer Kraft und Stärke vermitteln. Von der Seite gesehen sollte es
ausgreifend sein mit keinerlei Einschränkung der Bewegung vorne und viel
Schub hinten, und mit guter Winkelung der Knie- sowie Sprunggelenke. Auf
einen zukommend sollten die Ellbogen keine Anzeichen des Ausdrehens
aufweisen. Wenn der Chesapeake sich von einem wegbewegt, sollte kein
Anzeichen von Kuhhessigkeit vorhanden sein. Bei zunehmender
Geschwindigkeit zeigen die Läufe zunehmend die Tendenz, zu konvergieren
und sich auf der medialen Ebene der Körperachse zu bewegen.
Wesen
Der Chesapeake-Bay-Retriever sollte ein aufgewecktes und fröhliches Wesen
mit einem intelligenten Ausdruck besitzen. Mut, Arbeitsfreude,
Aufgewecktheit, Nase, Intelligenz, Liebe zum Wasser, allgemeine Qualität
und, allem voran, Veranlagung sollten bei Auswahl und Zucht des
Chesapeake-Bay-Retriever erste Beachtung erfahren.
Ausschließende
Fehler
-
Hunde,
die in den Rassemerkmalen mangeln
-
Vor-
oder Rückbiss
-
Wolfskrallen
an der Hinterhand
-
Über
den gesamten Körper gelocktes Haar oder Neigung dazu
-
Befederung
über 4,5 cm lang an der Rute oder Läufen
-
Schwarze
Farbe
-
Weiß
an irgendeinem Körperteil außer an Brust, Bauch, Zehen oder hinter
den Pfoten
Das
Haarkleid und ein insgesamt ausgeglichener Typus haben in der Beurteilung
Vorrang über alle Angaben irgendwelcher Punktetabellen. Der Chesapeake
sollte wohlproportioniert sein; ein Hund mit gutem Haar, der in anderen
Punkten ausgeglichen ist, ist dem vorzuziehen, welcher in einigen Punkten
herausragt, aber in den anderen schwach ist.
Positive
Punkteskala
Kopf
einschließlich Lefzen, Ohren und Augen
|
16
|
Hals
|
4
|
Schultern
und Rumpf
|
12
|
Hinterhand
und Knie
|
12
|
Ellenbogen,
Läufe und Pfoten
|
12
|
Farbe
|
4
|
Kruppe
und Rute
|
10
|
Haarkleid
und Beschaffenheit
|
18
|
Allgemeines
Erscheinungsbild
|
12
|
Total
|
100
|
Ungefähre
Maße
Länge
des Kopfes, Nase bis Hinterhaupt
|
24,1
- 25,0
|
Umfang
bei den Ohren
|
50,1
- 53,3
|
Fang
unterhalb der Augen
|
25,1
- 26,7
|
Ohrenlänge
|
11,4
- 12,1
|
Zwischenraum
zwischen den Augen
|
6,4
- 7,0
|
Umfang
des Halses in Schulternähe
|
50,1
- 55,9
|
Umfang
an den Flanken
|
61,0
- 63,1
|
Länge
vom Hinterhauptbein bis Rutenansatz
|
86,4
- 89,0
|
Umfang
des Oberschenkels
|
48,3
- 50,1
|
Ohransatz
zu Ohransatz über den Schädel
|
12,1
- 15,2
|
Hinterhauptbein
bis oben ans Schulterblatt
|
22,9
- 24,1
|
Von
Ellbogen zu Ellbogen über die Schultern
|
63,1
- 66,0
|
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die
sich vollständig im Hodensack befinden.
|